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In Konz entstand Kino Werbespot

by admin on Aug.30, 2008, under 3D

In Konz entstand Kino Werbespot im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Luxemburg.

Mit dem Start des Animationsfilms Madagascar:  Escape 2 Africa am 05. Dezember im Utoplolis Kino in Luxemburg Kirchberg wird im Vorprogramm ein Werbespot gezeigt, der die Menschen für die lauernden Gefahren in der modernen Informationstechnologie, insbesondere durch Computerviren, sensibilisieren soll. Die 30 sekündige Animation ist wie Madagascar ebenfalls komplett digital im Computer produziert worden und in Konz entstanden.

Kamera Perspektive im Drahtgittermodus

Kameraperspektive im Drahtgittermodus

Der stark zunehmende Fortschritt in der modernen Kommunikations- und Informationstechnologie, sowie die immer weiter fortschreitende globale Vernetzung des Internets bringt nicht nur Vorteile für die Menschen. Die stetig wachsende Benutzerzahl weltweit verleitet auch viele Individuen mit kriminellem Gedankengut diese Technologien für ihre Zwecke zu missbrauchen. Aufklärung und Sensibilisierung, insbesondere auch für die große Anzahl der jugendlichen Benutzer dieser Informationstechnologien, hat sich die Direction Générale de l’Energie, du commerce électronique et de la sécurité informatique des Wirtschaftsministeriums Luxemburg, unter dem Projektnamen CASES zur Aufgabe gemacht. Seit Oktober 2007 kann man sich auch in deutscher Sprache auf der Internetseite www.cases.lu detailiert über Sicherheitsprobleme in allen Bereichen der Informationstechnologie informieren und entsprechende Vorkehrungen und mit diesem Wissen vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Um die Sensibilisierung weiter voranzutreiben, hat man einen 30 Sekunden Kino-Werbespot in Auftrag gegeben. Produziert wurde der Spot von Horst Heberle, der unter dem Pseudonym cgArchitekt in Konz arbeitet.

Als ausgebildeter Diplomingenieur und Architekt kann Horst Heberle nach seinem Studium auf eine jahrelange Erfahrung in der Film- und Fernsehbranche zurückgreifen. So arbeitete er bereits in den Jahren 1995 bis 1999 als 3D Broadcastdesigner und Entwicklungsgrafiker für einige private und öffentlich rechtliche Fernsehsender wie Pro7, Kabel1 und DSF in München sowie 3Sat, Arte und SWR beim Südwestrundfunk in Baden Baden. Herr Heberle war auch an der Entwicklung des virtuellen Studios für Pro7 und Kabel1 beteiligt und kann auf einen reichen Erfahrungsschatz im Fernseh- und Studiobetrieb zurückgreifen.

„Bei der Realisierung dieses Projektes, musste ich mich erstmals mit der gesamten Sicherheitsproblematik in derInformationstechnologie vertraut machen. Diese Sicherheitslücken waren mir im Vorfeld selbst nicht in diesem Maße bekannt, obwohl ich seit 1989 das Internet privat aber vor allen Dingen beruflich und professionell nutze“, so Horst Heberle beim Interview. „Als erstes war es notwendig zusammen mit dem Auftraggeber eine Geschichte zu entwickeln und abzustimmen. Daraufhin habe ich ein Storyboard erarbeitet und mit der Umsetzung begonnen“, so erklärt der Entwicklungsgrafiker weiter.

Der als zweidimensionale  Grafik Vorlage vorhandene Computervirus von CASES, mit seinen 6 Tentakeln sollte als Protagonist in

alle Viewports des Editor
alle Viewports des Editor

diesem kurzen Spot vorkommen. Die Schwierigkeit bestand vor allen Dingen darin, aus der vorliegenden zweidimensionalen Vorlage des Virus eine dreidimensionale Version zu entwickeln. „In der dritten Dimension ist alles etwas anders als man eszweidimensional ganz einfach darstellen kann“, so erklärt der erfahrene 3D Spezialist. „Meine Ausbildung als Ingenieur mit einer Affinität zu technologischen Prozessen und Gegebenheiten macht es mir leicht, mich in sehr komplizierte technische Vorgänge hineinzudenken und diese visuell umzusetzen. Das ist eines meiner Spezialgebiete“, führt er weiter aus. „Während meiner Zeit beim Fernsehen haben wir uns wöchentlich mit immer wieder neuen Themen auseinandersetzen müssen. Sei es für Nachrichtengrafiken oder aber auch für Sendungen die Wissen transportieren und vermitteln.

Aber der dreidimensional im Computer erstellte Virus war alles andere als einfach zu bewegen. Zuerst wurde er aus Gründen der Symmetrie mit einem zusätzlichen Tentakel ausgestattet. Es galt nun die sechs Tentakel, die am Ende jeweils mit einem Auge enden, so zu bewegen, dass sie bei ihren seitwärts Bewegungen mit denen sich der Virus fortbewegt, nicht in Konflikt mit dem Tentakel für den Schwanz kamen, der sich auf- und abwärts bewegt und sich dabei eventuell durchdringen würden. „Ich hatte hier sehr starke Assoziationen zu den „Wächtern“ aus dem Film Matrix“, erzählt der 3D Spezialist.

Der Virus hat zudem eine rote „Irokesenfrisur“, riesige Zähne, die einem Haifischgebiss gleichen und an den Seiten jeweils eine Art Ventilatoren die die Ohren bilden. „Die Original 2D Vorlage hat überhaupt keine Ohren“, führt Horst Heberle aus, „aber ich brauchte einen Übergang zwischen Ober- und Unterkiefer um sozusagen diesen Übergang unsichtbar zu machen. Auch die Stelle auf dem Rücken, an dem die sieben Tentakel anschließen, musste gelöst werden, weil die Vorlage über ein derartiges Anschlussstück nicht verfügt, da er vorher ja auch nie von hinten dargestellt werden musste. In unserem kurzen Spot sollte er aber auch von hinten gezeigt werden, wenn er nach seinem Beutezug wieder verschwindet. So habe ich kurzerhand eine Art Tornister entwickelt, der den Übergang vom Hinterkopf zu den Tentakeln ermöglicht. Das waren alles Gegebenheiten, die vorher bei der Entwicklung der Story, für die nur ein paar Tage Zeit zur Verfügung stand, überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Das hat dann im Endeffekt dazu geführt, dass aus den geplanten drei Monaten etwas mehr als fünf Monate wurden die ich für die gesamten Realisierung benötigt habe“, so Herr Heberle weiter. „Ich kann mich aber sehr glücklich schätzen, einen so verständnisvollen Auftraggeber gehabt zu haben“, erklärt er weiter, „der in der Lage war sich in die Komplexität der Aufgabe hineinzudenken und ein Verständnis für die zusätzlich benötigte Zeit aufbrachte. Im Endeffekt hat sich der riesige Aufwand ja auch gelohnt und das Feedback von verschiedensten Testpersonen, die immer wieder während der ganzen Bearbeitungsphase befragt wurden, reichte ja auch von „oh wie krass“, bis „das sind ja richtige Punkviren“, erzählt der Computergrafiker stolz.

Dann zeigt er den 30 Sekunden Werbespot und erzählt dabei noch die wichtigsten statistischen Daten. So wurde insgesamt ein Datenvolumen von 20 GigaByte erzeugt. Für den eigentlichen Film von 30 Sekunden benötigt man bei Bildern pro Sekunde insgesamt 750 einzelne Bilder von denen jedes Bild in der Auflösung für das Kino eine Kapazität von bis zu 6 MegaByte erreicht. Insgesamt wurden aber 1700 Bilder erzeugt weil auch durch verschiedenste Übergänge wie Überblendungen zwischen einzelnen Szenen, Bilder „verloren“ gehen. Insgesamt hat der Computer mit zwei Prozessorkernen für die Berechnung der Bilder etwa eine Woche 24 Stunden pro Tag gerechnet.

Hinzu kommen dann noch die Daten von 8 GigaByte für den Schnitt und den Ton. Hierzu arbeitete der Diplomingenieur mit dem in Kanzem ansässigen digitalen Audio- und Videostudio Soundlabmedia zusammen, das von Ralf Hess geleitet und betrieben wird, da beide eine über 10 jährige private Freundschaft und geschäftliche Zusammenarbeit verbindet. „Ich kann mich bei Ralf Hess ganz einfach darauf verlassen, dass das an Musik und Audioeffekten dabei herauskommt, was ich mir vorstelle wenn ich ihm meine Ideen erzähle. Außerdem kenne ich hier im Trierer Raum niemand anderes, der so viel Schnitterfahrung, vor allem auch für Kinoformate hat, wie Ralf“, erzählt der Digitalkünstler. „Da ich auch die Produktion mit Audio in Dolby Surround 5.1 für’s Kino wollte, konnte ich bei Soundlabmedia mit dem notwendigen Know How und der entsprechenden Ausstattung rechnen“, berichtet er weiter. „Insgesamt kann ich durch die professionelle Unterstützung mit Schnitt und Audio durch Ralf Hess, auf eine für den Auftraggeber gelungene Produktion zurückblicken“, erklärt er abschließend.

Angriff der Viren

Angriff der Viren

Das Projekt CASES erhielt mit diesem WerbeSpot ein weiteres interessantes und unterstützendes Sensibilisierungswerkzeug um die bisherige erfolgreiche Aufklärung vor allem auch in Schulen in Luxemburg weiter zu führen und zu verbessern. Der zufriedene Auftraggeber hat in der Folge auch eine weitere Zusammenarbeit mit cgArchitekt im kommenden Jahr angekündigt. Alleine in diesem Jahr erstellt Horst Heberle bereits seit Mai Erklär-Grafiken für eine wöchentlich am Freitag im Luxemburger Wort erscheinende Artikelserie über die gleiche Thematik. Es gibt noch viel zu tun, denn außer Viren gibt es noch trojanische Pferde, Würmer und diverses andere „Kriechgetier“ im Internet,  so dass noch viel missionarische Arbeit geleistet werden muss. Und das Internet wächst täglich.

TerminInfo:

Eine weitere Woche für den Kinospot ist ab 26.12.2008 im Utopolis Kino auf dem Kirchberg und im Cinemaxx in BelVal.

Hier noch einige weitere Bilder von Szenen und der Produktion

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