1. ONCE UPON A TIME
once upon a time …
by admin on Okt.30, 2009, under 1. ONCE UPON A TIME, VITA
…oder, wie alles begann…
… 1986!
Gegen Ende meines Studiums der Architektur machte ich meine ersten Erfahrungen mit Computern. Aber die Ideen und Vorstellungen die ich zum damaligen Zeitpunkt entwickelt hatte und die ich gerne unter Zuhilfenahme eines Computers realisiert hätte waren mit den im Rechenzentrum der Hochschule installierten CAD Systemen nicht durchführbar.
Parallel dazu existierte im Fachbereich Architektur eine von einem Assistenten entwickelte Software die es erlaubte, gezeichnete Grundrisse in 2 Ebenen mit unterschiedlicher Höhe in der “Z” Achse zu digitalisieren. Das System – wir nannten es “PERS” – arbeitete grundsätzlich im Grundriss Modus. Dazu wurde auf dem Grundriss ein Koordinatensystem mit den Achsen X -> nach rechts, Y -> nach oben und Z -> Bildschirmtiefe bestimmt.
Die Digitalsierung erfolgte mittels einer Lupe indem man die äusseren und inneren Linien des Grundrisses an seinen Eckpunkten anklickte. Dieses war dann die zuvor definierte Ebene mit der Z-Höhe = 0. Für die zweite Ebene wurde die Z-Höhe mit einem Numerischen Wert auf die Geschosshöhe geändert. Danach erfolgte der zweite Durchgang der Digitalisierung eben nur mit Z-Höhe = 2,75.
Nachdem dann alle Eckpunkte der analogen Grundrisszeichnung auf diese Weise digital im Computer vorlagen – ein Hewlett Packard Desktop System 45 mit grünem Monitor der nur in der Lage war Liniengrafiken darzustellen, war es möglich den Stand- oder auch Augpunkt auf der X und der Y-Achse durch Eingabe eines alphanumerischen Wertes an einen bestimmten Punkt innerhalb des Grundrisses zu verlagern. Nach einer weitere Eingabe eines Wertes für die Drehung des Augpunktes um die Z-Achse, war eine Berechnung einer Perspektive als Liniengrafik, allerdings ohne verdeckte Kanten, möglich. Je nach Anzahl der in diesem Datensatz befindlichen Koordinatenpaare konnte das schon bis zu einer Stunde oder mehr dauern.
Meine Erweiterung dieses Programmes bestand nun darin, die Software so umzuschreiben, dass auch eine Drehung um die X und die Y-Achsen möglich war damit auch eine Zentralperspektive von oben, in einen Raum oder ein Gebäude, berechnet werden konnte. Dazu versorgte mich mein betreuender Professor mit den mathematischen Formeln. Diese Formeln wurden dann von mir in HP Basic umgesetzt und im Programmcode implementiert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinerlei Hard- oder Softwarekenntnisse und musste mich im Selbststudium zuerst einmal einige Wochen mit jeder Menge Handbücher in englischer Sprache auf den notwendigen Wissensstand bringen.
Parallel dazu lernte ich die Funktionsweise des Programmes kennen indem ich ein anderes Semesterprojekt, ein Entwurf eines Buchladens, digitalisierte um mir unter Zuhilfenahme mehrerer berechneter Perspektiven meine perspektivischen Zeichnungen zu erstellen.
Nach insgesamt drei Monaten hatte ich beide Projekte abgeschlossen und die Software funktionierte nach anfänglichen Fehlern einwandfrei. Ich erreichte durch die Bewertung meine erforderliche Zuslassung zur Diplomprüfung (hier nochmals vielen Dank an Prof. Dipl. Ing. Michael Fuch
Die vielen temporären Perspektiven die wärend der Bearbeitung meines Projektes “Buchladen” entstanden brachten mich dann auch auf die Idee meine Diplomarbeit mit Ausrichtung im Bereich der Darstellung und Bewegung zu bearbeiten.
Gesagt, getan – aber mit welchem Computer? Welche Software erlaubte so etwas zum damaligen Zeitpunkt. Computergrafik war noch in den Kinderschuhen geschweige denn Computeranimation. Und wenn dies überhaupt möglich war, dann waren das super teure Systeme die bei Fernsehsendern oder grossen Werbeagenturen eingesetzt wurden.